Förderverein Stiftskirche Bützow e. V.
Vorstand
Vorsitzender |
Axel Ulrich |
Stellv. Vorsitzender |
Rainer Boldt |
Schatzmeisterin |
Bergit Kobus |
Schriftführerin |
Karin Zießnitz |
Beisitzerin |
Sabine Wappler |
Beisitzer |
Matthias Röse |
Vertreterin der Kirchengemeinde |
Johanna Levetzow |
Vereinszweck
Der als gemeinnützig anerkannte Förderverein widmet sich der Erhaltung der Bausubstanz und der Kulturgüter der Bützower Stiftskirche, eines Denkmals von nationaler Bedeutung. Er trägt dazu bei, dieses für die mecklenburgische Landes- und Kirchengeschichte bedeutsame Bauwerk öffentlich bekannt und für Besucher erlebbar zu machen. Der Verein ist konfessionell ungebunden, er arbeitet aber vertrauensvoll mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bützow zusammen.
Spendenkonto
Der Förderverein finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Zuwendungen. Wer die Arbeit unterstützen möchte, kann seine Spende auf folgendes Konto einzahlen:
Empfänger: FV Stiftskirche Bützow
IBAN: DE98 1305 0000 0705 0024 46
Verwendung: Vereinsarbeit oder ein konkretes Projekt (siehe unten)
Die Spenden sind steuerlich absetzbar. Eine Spendenbescheinigung wird bei Spenden ab 200 EUR ausgestellt, darunter auf Anforderung. Spenden bis 200 EUR können ohne Bescheinigung beim Finanzamt geltend gemacht werden.
Über den Verein
Der Förderverein Stiftskirche Bützow e.V. wurde 1993 von 22 Personen gegründet und hat gegenwärtig 115 Mitglieder. Für die Erhaltung der Stiftskirche wirbt der Verein Finanzmittel ein, organisiert entsprechende Arbeiten und betreibt Öffentlichkeitsarbeit. Alle Einnahmen werden zur Erfüllung des Vereinszwecks verwendet, kein Mitglied erhält Zuwendungen aus dem Vereinsvermögen. Mitglied kann jede Einzelperson ab 14 Jahren sowie jede juristische Person werden. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 25 EURO. Neben der Betreuung von Förderprojekten treffen sich die Mitglieder zur jährlichen Mitgliederversammlung und zu mehreren Arbeitseinsätzen, beteiligen sich am Stadtfest und am Tag des offenen Denkmals, bieten Kirchenführungen an und organisieren weitere Veranstaltungen.
Seit seiner Gründung konnte der Förderverein bis Ende 2022 etwa 374.000 EURO einwerben und zahlreiche Projekte an der Bützower Stiftskirche unterstützen. Da die Unterhaltung und Sanierung der Kirche in „Dach und Fach“ Angelegenheit der Kirchengemeinde ist, hat sich der Förderverein auf Maßnahmen konzentriert, die nicht in diesen Bereich fallen. Eine Liste der abgeschlossenen Projekte findet sich weiter unten.
Geplante Projekte (Spenden sind herzlich willkommen)
Für 2022/23 und die Folgejahre sind folgende Projekte in Vorbereitung bzw. in Planung:
1. Sanierung des Wackerbarth-Vierecke-Epitaphs
Das Renaissance-Epitaph erinnert an den auf Katelbogen und Moisall ansässigen Fürstlich-Mecklenburgischen Rat Jörg Wackerbarth und dessen Gemahlin Ursula von Vieregge. Beide wurden am 8. September 1586 in der Stiftskirche bestattet. Wackerbarth war unmittelbar nach der Reformation Amtshauptmann über Bützow und das umliegende Stiftsland und damit maßgeblich an der Säkularisation des Kirchenbesitzes beteiligt. Eine Beschreibung des Epitaphs findet sich in der Broschüre „Die Stiftskirche zu Bützow“ (2014).
Nach neueren Untersuchungen von Frank Sakowski (Rostock) wurde das aufwändig gestaltete Stück vermutlich von Philip Brandin, dem Baumeister des Güstrower Schlosses und weiterer Renaissance-Bauten bzw. in seiner Werkstatt geschaffen. Die Sanierungskosten betragen etwa 65.000 EUR.
2. Sanierung und Teilrestaurierung des hölzernen Medaillons von 1728
Das Medaillon ist zum Gedenken an die vom Landesherrn großzügig geförderte barocke Ausgestaltung der Kirche angebracht worden. Von dieser barocken Fassung ist außer dem Medaillon kaum noch etwas erhalten, da die Kirche in den 1860er Jahren umfassend im neogotischen Stil umgestaltet wurde. Für diese Maßnahme müssen die Kosten durch eine Voruntersuchung ermittelt werden, die bereits in Auftrag gegeben ist.
3. Erneuerung der Elektroanlage
Die Elektroanlage stammt in Teilen aus den 1930er bis 1950er Jahren und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Eine Vorplanung für eine zeitgemäße Erneuerung ist bereits in Auftrag gegeben, die Umsetzung soll in mehreren Abschnitten erfolgen. Dabei soll auch die Ausleuchtung in der Kirche verbessert werden.
4. Sicherung der Grabplatten
Im Kirchenboden sind insgesamt 12 Grabplatten eingelassen, 2 Platten wurden im 19. Jahrhundert aufgestellt. 2021 konnte die Platte des Bürgermeisters Johann Oldenburg (um 1650 - 1721) aus Spenden einer direkten Nachfahrin restauriert werden. Alle weiteren Grabplatten bedürfen dringend der Sicherung.
5. Besucherinformation und Besucherlenkung in der Stiftskirche
Über die Geschichte und die Ausstattung der Kirche sollen moderne, auch digitale Informationsmaterialien erstellt und präsentiert werden. Besucher sollen sich damit auch ohne eine Führung umfassend informieren können. Gleichzeitig sollen potentielle Gäste aus den Urlauberzentren des Landes (Ostseeküste, Seenland) für einen Besuch geworben werden.
6. Verbesserung der Begehbarkeit der Glockenstube
Nachdem das Geläut seit 2020 wieder vollständig ist, können die künstlerisch aufwändig gestalteten Glocken nicht von allen Seiten gefahrlos besichtigt werden. Es sollen deshalb zusätzliche Laufwege in der Glockenstube eingerichtet werden.
7. Einrichtung eines Veranstaltungs- und Ausstellungsbereichs in der Turmempore
Die jetzt in der Turmempore gelagerten Stücke aus der Geschichte der Kirche sollen geordnet und ausgestellt werden. Der Bereich soll künftig als Ort der Begegnung genutzt werden. Dazu ist auch die Sanierung eines zweiten Treppenaufgangs erforderlich.
Abgeschlossene Förderprojekte
Bis Ende 2022 konnte der Förderverein etwa 374.000 EURO in zahlreiche Projekte an der Bützower Stiftskirche investieren. Von 2016 bis 2020 hat der Verein sein bisher größtes Projekt umgesetzt: Die Anschaffung von drei neuen Glocken zur Wiederherstellung eines vollständigen Geläuts für die Stiftskirche. Es ist damit nach über 100 Jahren endlich gelungen, die Verluste aus den beiden Weltkriegen zu ersetzten. Seit dem 1. Advent 2020 klingen jetzt die neue Friedensglocke (2.400 kg), die Wortglocke (1.400 kg) und die Elisabethglocke (310 kg) zusammen mit der Wächterglocke von 1486 im Turm der Kirche. Dafür wurden Spenden und Zuwendungen von 165.000 EUR eingesetzt.
Neben dem Glockenprojekt hat der Förderverein in den letzten Jahren weitere Projekte umgesetzt bzw. die Kirchengemeinde bei der Umsetzung unterstützt. Als Beispiele seien genannt:
- Die Reparaturarbeiten am Kirchturm (1995 – 1996)
Der das Stadtbild prägende 74 Meter hohe Kirchturm ist mit Holzschinden neu gedeckt worden. Der Förderverein hat dafür einen Zuschuss gegeben.
- Die Sanierung der Priesterpforte von 1279 (1996 – 1998)
Das reichverzierte Nordportal aus der ersten, frühgotischen Bauphase der Kirche wurde umfassend saniert. Auch dafür wurden Zuschüsse der Fördervereins eingesetzt.
- Die Restaurierung der Friese-Orgel von 1877 (1996 – 1999)
Nach Umbauten in den 1960er Jahren wurde die Orgel wieder auf die ursprüngliche romantische Disposition zurückgeführt. Der Prospekt erhielt neue Pfeifen aus Zinn. Einen Teil der Kosten hat der Förderverein getragen.
- Die jährlichen Exkursionen zu Bau- und Kulturdenkmälern in Mecklenburg-Vorpommern seit 1999
- Die Sanierung der Strebepfeiler an den Außenwänden (2000 - 2002)
Zur Ableitung des Gewölbedrucks sind an den Außenwänden Strebepfeiler aufgemauert. Hier waren Risse zu sanieren und die Abdeckungen zu erneuern.
- Die Sanierung des Marienaltars von 1503 (2002 - 2003)
Eines der wertvollsten Ausstattungsstücke der Kirche erstrahlt wieder im alten Glanz. Besucher der Kirche sollten nach dem Bützower „Brillenapostel“ Ausschau halten, vermutlich eine der ersten plastischen Brillendarstellungen nördlich der Alpen.
- Das Projekt "Kirche offen" von Juni bis September seit 2005
Der Förderverein organisiert seit 1999 in den Sommermonaten mit etwa 20 ehrenamtlichen „Kirchenhütern“ durchgehende Öffnungszeiten der Stiftskirche (außer sonntags). So können jährlich etwa 4.000 Besucher, vorwiegend Touristen, das Bauwerk mit fachkundiger Begleitung erleben.
- Die Restaurierung und Vergoldung der historischen Zifferblätter am Dachreiter (2009)
Die in den 1950er Jahren abgebauten Zifferblätter einer historischen Turmuhr wurden aufgearbeitet und wieder am Dachreiter angebracht.
- Die Beschaffung einer mechanischen Turmuhr und einer Uhrenglocke (2010)
Nachdem 2009 die Zifferblätter angebracht worden waren, konnten 2010 eine elektro-mechanische Turmuhr und eine bronzene Uhrenglocke eingebaut werden. Die Gesamtkosten für das Uhrenprojekt von etwa 36.000 EUR hat der Förderverein allein aus Spenden aufgebracht.
- Die Restaurierung der Lüdersschen Sonnenuhr von 1765 (2012)
In der Zeit der Bützower Friedrichs-Universität ist eine uhrengeschichtlich und handwerklich sehr bedeutsame Sonnenuhr an der Kirche angebracht worden. Nach fast 250 Jahren im Außenbereich wurde das Original gesichert, fachgerecht restauriert und im Kircheninneren aufgestellt.
- Die Herausgabe von Broschüren über die Stiftskirche und über die Sonnenuhr (2014 und 2016)
„Die Stiftskirche zu Bützow“ von Detlef Witt und Tilo Schöfbeck sowie „Die Lüderssche Mittags-Sonnenuhr an der Stiftskirche zu Bützow“ von Dieter Luchs u.a. können im Büro der Kirchengemeinde, in der Buchbinderei Koch (Langestraße) sowie während der Öffnungszeiten der Kirche erworben werden.
- Die originalgetreue Nachbildung der Sonnenuhr (2013 – 2016)
Nachdem das Original gesichert war, wurde eine Nachbildung an der Südwand der Kirche angebracht. Sie zeigt die Bützower Ortszeit und ermöglicht die Ablesung weiterer Ortszeiten und astronomischer Daten. Für das Projekt „Sonnenuhr“ hat der Verein etwa 35.000 EUR aufgebracht.
- Die Restaurierung zweier Pastorenbilder und eines Doppelportraits von Luther und Melanchthon
Nach Jahrhunderten sind die wertvollen Ölgemälde erheblich geschädigt. Die Sanierung ist zeitaufwändig und noch nicht abgeschlossen.
- Die Restaurierung der Buntglasfenster, Lutherfenster und Wappenfenster (2015 – 2016)
Nach einem schweren Tornado im Mai 2015 mussten zahlreiche Fenster saniert werden. Besonders aufwändig war die Restaurierung der einzigen Buntglasfenster in der Kirche, ein Wappenfenster von 1617 (Nachbildung) mit dem Reichsadler als Zeichen der Reichsunmittelbarkeit des Bützower Landes, dem Wappen des Bistums Schwerin und mehreren Wappen der in Bützow regierenden Schweriner Bischöfe sowie das Lutherfenster von 1908, eine Stiftung des Bützower Baumeisters Adolph Prahst. Über 60.000 EUR hat der Förderverein dafür aufgebracht, weitere Gelder kamen aus verschiedenen Hilfsfonds zur Überwindung der Tornadoschäden.
- Das jährliche Neujahrskonzert in der Stiftskirche seit 2014 bis 2022
Mehrere Jahre spielte Jazzmusiker Andreas Pasternack regelmäßig zum Neujahrskonzert auf und lockte zahlreiche Gäste in die Kirche. Die Konzertreihe ist inzwischen abgeschlossen.
- Die Einrichtung eines barrierefreien Zugangs zum Chor- und Altarbereich (2020)
Seit dem Kirchenumbau in den 1860er Jahren sind der Chorumgang und der Hochchor nur über Treppen zugänglich. Als kurzfristige Lösung sind mobile Rampen angeschafft worden. Langfristig sollen durch bauliche Veränderungen barrierefreie Zugänge entstehen.
- Die Sanierung und Teilrestaurierung der Grabplatte des Bürgermeisters Johann Oldenburg
Johann Oldenburg war von 1703 bis zu seinem Tod am 19. Oktober 1721 Ältester (= Erster) Bürgermeister in Bützow. Er wurde am 30. Oktober 1721 in der Stiftskirche begraben. Zum 300. Todestag ist seine im Chor aufgestellte Grabplatte restauriert worden. Die Kosten hat seine direkte Nachfahrin Irene Fahrenheim† über den Förderverein getragen.