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Martin Jamborsky zum 70. - Retrospektive Schau

29.06.2024 bis 11.08.2024
15:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Ausstellung im Kunsthaus vom 29.06. bis 11.08.2024

Martin Jamborsky schloss sein Studium an der Fachhochschule für angewandte Kunst Heiligendamm mit dem Titel Diplom-Designer ab. 1993 kehrte er an diese Einrichtung (inzwischen Hochschule Wismar) zurück und war dort bis 2020 als Atelierleiter und Werkdozent tätig. Seine bildnerischen Arbeiten, die in vielen Ausstellungen zu sehen waren, thematisieren u. a. das Leben und Arbeiten mit den Studierenden in dieser Werkstatt.
Die Illustrationen und Zeichnungen beinhalten oftmals ein Augenzwinkern. Dabei nimmt sich Martin Jamborsky auch schon mal selbstkritisch auf die Schippe. In der Ausstellung zeigt er eine Auswahl seiner Zeichnungen, Material-Collagen und Objekte, deren Materialien und Techniken oft direkt mit seiner damaligen Arbeit und Lehre in dieser Werkstatt zu tun haben.

Eine andere Thematik in seinen Arbeiten sind die immer wieder kehrenden Darstellungen von Tieren. Als Kind wuchs Martin Jamborsky im Haus und Hof eines Ackerbürgers auf und beobachtete schon früh akribisch die dortige Haustierwelt. Ebenso nahm die Magie der Wanderzirkusse den Heranwachsenden gefangen und so taucht auch diese untergehende Welt in seinen Arbeiten auf. Auch setzt sich Jamborsky mit seiner eigenen Familiengeschichte im ungarisch-slowakischen Raum künstlerisch und kritisch auseinander.
In seinen Arbeiten reflektiert und kommentiert er ebenso die sozialen, kulturellen und politischen Strömungen seiner Zeit, meist satirisch, grotesk, sarkastisch bis bitterböse.

So ist u. a. zum Beispiel ein großes „Corona-Wimmelbild“ zu sehen. Das riesige Zeichnungs-Bild „The last Stand“ von 2019, ist an die historischen Malereien der Custer-Schlacht angelehnt. Allerdings sind die Angreifer Politiker und Diktatoren von heute. Die Indigenen Kämpfer sind hier u. a. die Rentnerin mit ihrem Rentenbescheid von 420 Euro in der Hand auf altersschwachem Gaul, der Hartz-Vier-Empfänger – gerade von Ex-Kanzler Schröder in Offiziersuniform aufs Korn genommen, Mindestlohn-Arbeiter, Naturschützer, streikende Gelbwesten, kurz, alles was eine heutige Gesellschaft an Verlierern aufzuweisen hat, bietet hier den arroganten und überheblichen Angreifern die Stirn und bewirkt letztlich deren Untergang.

„Eine Metapher auf die heutige Welt“ beschreibt Martin Jamborsky dieses Werk.
Die Darstellungsweise seiner Arbeiten ist meist abstrahiert, verfremdet, übertrieben und deformiert, auf keinen Fall naturalistisch. Oft sind Farbflecke, Materialeinschlüsse im Papier oder willkürlich ausgerissene und aufgeklebte Papier- und Klebestreifen-“Fetzen“ der Ausgangspunkt, in denen der Künstler seine figurativen Gebilde, Protagonisten und Geschichten entdeckt.

„Ich sehe die Form und die Dinge ergeben sich“, so der Künstler. Schrottreife Kreissägeblätter, ein uralter Fuchsschwanz, Kabelbinder, Materialreste und mehr sind das Arbeitsmaterial, das die Form eines lebensgroßen Pferdes ergibt.
Das was andere entsorgen, erhebt er zur Kunst, oder nutzt es wie manch ein Tempotaschentuch als Zeichengrund.

Martin Jamborsky ist Mitglied im Künstlerbund MV (BBK MV) und lebt und arbeitet in Klein Sien.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Ihr Kunsthaus-Team

Kunsthaus Bützow, 18246 Bützow, Langestraße 20

Öffnungszeiten:
Di-Fr: 12:00-16:00 Uhr, Sa/So: 13:00-16:00 Uhr, feiertags geschlossen